Foto: Yuriy Krutyakov

Foto: Yuriy Krutyakov

Foto: Yuriy Krutyakov

In Strafkolonien und Haftanstalten

Ein Zeuge Jehovas aus Tschechow wurde im Gefängnis der Bibel beraubt. Auch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich

Gebiet Moskau

Juri Krutschakow, ein älterer Gläubiger aus Tschechow bei Moskau, der seit einem Monat in Untersuchungshaft sitzt, hat sich sein Gesundheitszustand verschlechtert. Nach seiner Verhaftung wurde ihm die Heilige Schrift weggenommen.

Der 67-jährige Jurij Krutykow wurde am 4. März 2020 wegen des Verdachts des Extremismus verhaftet. Jetzt ist er in der Moskauer Untersuchungshaftanstalt Nr. 4 untergebracht, in einer Spezialeinheit für besonders gefährliche Kriminelle. Jurij leidet an einer Reihe von schweren Erkrankungen der inneren Organe, er hat sich mehreren Operationen unterzogen, unter anderem am Auge, wodurch seine Sehprobleme stark kompliziert geworden sind.

Die Lebensbedingungen und die Verpflegung in der Untersuchungshaftanstalt tragen nicht zur Genesung des Gläubigen bei. Obwohl Yuri sich nicht entmutigen lässt, will er sich für eine angemessene medizinische Versorgung einsetzen.

In der Zwischenzeit wurde Juri die Bibel entzogen, aus der er zuvor Trost schöpfen konnte. Die Heilige Schrift wurde zur Überprüfung beschlagnahmt, und bis jetzt ist das Buch dem Gläubigen nicht zurückgegeben worden.

Fall Nikiforov und andere in Tschechow

Fallbeispiel
Das im September 2019 eingeleitete Strafverfahren gegen die Tschechow-Einwohner Juri und Sinaida Krutschakow, Konstantin Scherebzow und Witali Nikiforow beruhte auf der Aussage eines FSB-Offiziers, der vorgab, sich für die Bibel zu interessieren. In der Nacht zum 3. Oktober 2019 durchsuchten Sicherheitskräfte die Wohnungen der Gläubigen. Scherebzow, Nikiforov und Krutyakova wurden unter Hausarrest gestellt. Später wurde Jurij in die Untersuchungshaftanstalt gebracht. Dort blieb er 445 Tage; Seine Sehkraft verschlechterte sich stark. Im Januar 2021 begannen die Anhörungen vor dem Tschechow-Stadtgericht des Moskauer Gebiets. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Bewährungsstrafe von 2 bis 6 Jahren für die vier Angeklagten. Am 24. Mai verurteilte die Richterin Iryna Pantela die Gläubigen zu einer Bewährungsstrafe: Jurij – 6 Jahre, Zinaida – 2 Jahre und 3 Monate, Konstantin – 2 Jahre und 2 Monate, Vitalij – 2 Jahre. Alle erhielten zudem verschiedene Probezeiten. Am 20. Juli 2021 bestätigte das Moskauer Bezirksgericht das Urteil, und am 13. Januar 2022 gab das Kassationsgericht der Berufung der Gläubigen nicht statt.
Chronologie

Angeklagte in dem Fall

Zusammenfassung des Falles

Region:
Gebiet Moskau
Siedlung:
Tschechow
Woran besteht der Verdacht?:
Den Ermittlungen zufolge "besprach er [den Kauf [des FSB-Beamten] eines Tablets zum anschließenden Herunterladen verbotener Literatur, betete zu Gott Jehova und informierte auch über die Umstände, unter denen er diesen Glauben annahm" (aus einem Strafverfahren)
Aktenzeichen des Strafverfahrens:
11902460043000108
Eingeleitet:
30. September 2019
Aktueller Stand des Verfahrens:
Das Urteil ist rechtskräftig geworden
Untersuchend:
Ermittlungsabteilung der Zentralverwaltung des Ermittlungskomitees für das Gebiet Moskau
Artikel des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation:
282.2 (1), 282.2 (2)
Aktenzeichen des Gerichts:
1-31/2021 (1-380/2020)
Gericht:
Чеховский городской суд Московской области
Richter:
Ирина Пантела
Fallbeispiel
Zurück zum Anfang